Windräder faszinieren mich, man kann ihnen quasi beim Verstromen zuschauen. Und eine gewisse Eleganz haben sie auch. Gut, das mag Geschmackssache sein, aber ich wette, dass die Gegner*innen von Windkraftanlagen einen nahezu liebevollen Blick auf ein Windrad werfen, sobald es ihr Windrad ist oder zumindest ihnen ein Teil davon gehört. 😉
Ich traf gestern Jan Stoye, einen der drei Vorstände der Energiegenossenschaft Neue Energien Ostsachsen eG (egNEOS) am genossenschaftlichen (und in Sachsen einzigem Bürger-) Windrad. Denn ich wollte mich genauer über die Beteiligung von Genossenschaften an der Produktion von Solar- und Windenergie informieren, da sie Teil meines Konzeptes für einen klimaneutralen Landkreis sind.
Das Ziel von egNEOS ist es, breiten Bevölkerungskreisen in Dresden und im Umland die Möglichkeit zu geben, sich an der Errichtung von Anlagen zur Produktion von Strom und Wärme zu beteiligen. Dazu ermöglicht egNEOS eine Beteiligung an der Energiegenossenschaft mit niedrigen Mitgliedsanteilen, nämlich 50 Euro. (Eigentlich ein wunderbares Geschenk zur Geburt eines Kindes!)
Mir ist nochmal bewusst geworden, dass es wichtig ist, bei erneuerbaren Energien auf einen guten Mix zu setzen. In unseren Breiten bedeutet das: 1/3 Solar und 2/3 Windkraft. Ein modernes Windrat versorgt übrigens 2.000 Haushalte. Das bedeutet, wenn unser Landkreis allein auf Windenergie setzen würde, benötigten wir lediglich 100 Windräder. Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung, nicht überall lassen sich Windräder aufstellen, aber sie veranschaulicht, wie wenig nötig wäre, um ökologisch sauberen Strom allein aus Windkraft zu produzieren. Und wenn wir es schaffen, dass unsere Bürger*innen mit sauberen Strom Geld verdienen, ist uns allen gedient.
Aktuell ist es nur schwierig, neue Gebiete mit Rädern zu versehen – aber es ist Land in Sicht: bis 2024 soll die bisherige Fläche verdoppelt werden.
Abschließend hat mich auch interessiert, wie ökologisch eine Windmühle bei ihrem Abbau ist. Aktuell noch offen ist die Weiterverwertung der Windräder, da Verbundstoffe, aber der Rumpf und das elektronische Innenleben sind nahezu komplett recyclebar.
Fazit: Der Vor-Ort-Besuch hat mir gezeigt, dass die Klimawende im Landkreis machbar ist. Man muss nur wollen. Ich will. Sie und Ihr auch?
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